Biografien: Fridtjof Nansen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fridtjof Nansen war vor Roald Amundsen der berühmteste Polarforscher Norwegens. * 10.10.1861 Gut Store-Frøen bei Kristiania ( heute Oslo ) + 13.05.1930 in Lysaker Im Sommer 1882 befand er sich im Zuge seiner meeresbiologischen Studien am Zoologischen Museum in Bergen auf dem Walfangschiff "Viking", als dieses vor Grönland im Eis stecken blieb. Er hatte einen Monat lang die Muße, das berühmte "Grüne Land" der Skandinavier zu betrachten. Damals versprach er sich selber, eines Tages zu einer Expedition ins Landesinnere zurückzukehren. Nansen war sehr sportlich und wurde norwegischer Meister im Skispringen und Langlauf. Diese sportliche Ausbildung half ihm dabei, seinen langjährigen Traum in die Tat umzusetzen. 1888 überquerte er auf Skiern mit Otto Sverdrup Nach dieser Expedition machte er sich vehement für den Skisport stark: "Das Skilaufen ist die norwegische Nationalsportart schlechthin und es ist ein herrlicher Sport - wenn ein Sport es verdient, als Sport aller Sportarten bezeichnet zu werden, dann ist es der Skisport". Als der Metereologe Henrik Mohn ( * 15.05.1835 in Bergen, + 12.09.1916 in Oslo ) aus der Anlandung von sibirischem Treibgut an der Küste von Südwest-Grönland auf eine von Landmassen nicht gestörte Westdrift im Polarmeeer schloß, fühlte Nansen sich herausgefordet, diese These zu untermauern. Mit der finanziellen Unterstützung vom Parlament, dem König und privaten Spendern ließ er von Collin Archer
in Larvik ein dem Packeis besonders angepaßtes Schiff bauen, die Am Mittsommertag 1893 brach er mit 12 Begleitern von Tromsø zur Insel Nowaja Semlja auf.
Kapitän war Otto Neumann Sverdrup, der später selber Entdeckungsfahrten leitete.
Im Polarmeer angekommen, mußte er die "Fram" der Eisdrift überlassen. Die Zeit wurde
für konsequente Messungen der Meeres- und Eisverhältnisse genutzt. Als nach anderthalb Jahren
aber deutlich wurde, dass die Drift weit südlich vom Pol vorbeiführte und damit die Hoffnung zunichte
machte, ihn auf diese Weise zu erreichen, versuchte er mit seinem Begleiter Hjalmar Johansen
am 14.03.1895 von der "Fram" aus per Ski und Hundeschlitten den Pol zu erreichen. Er
gelangte bis 86°14' nördlicher Breite, so nah wie nie ein Mensch zuvor dem Pol gewesen war. Unter
schwersten Strapazen schlug er sich nach Franz-Josef-Land durch, wo er überwinterte. Am 1896 wurde er Professor für Zoologie und 1897 Professor für Ozeanographie. 1900 - 1914 führte er mehrfach meereskundliche Forschungen im Nord-Atlantik durch. 06.12.1901 Geburt seines Sohnes Odd, der Architektur studierte und 1936 die Nansen-Hilfe für Flüchtlinge und Staatenlose gründete. Odd war 1941 - 1945 in Deutschland interniert. Ab 1945 wandte er sich der Hilfstätigkeit für Flüchtlinge zu und gründete die Kinderhilfe der Vereinten Nationen ( UNICEF ). 1906 bis 1908 war Fridtjof Nansen Gesandter in London. 1918 leitete er die Heimbeförderung der Kriegsgefangenen aus Rußland. 1921 - 1923 führte er als Hochkommissar des Völkerbundes für Flüchtlingsfragen eine Hilfsaktion in den Hungergebieten der Sowjetunion durch. 1922 erhielt er dafür den Friedensnobelpreis. Nansen regte auch den Nansen-Paß an. Bis zu seinem Tode im Jahre 1928 schätzte ihn auch König Håkon VII als seinen Berater. Der Nansen-Pass Dieses Reisedokument, ein Passersatz für staatenlose und quasi staatenlose politische
Flüchtlinge, wurde am 05.07.1922 für russische Flüchtlinge eingeführt. Anerkannt wurde er von
Nansen´s Hauptwerke 1891: Auf Schneeschuhen durch Grönland ( 2 Bände ); 1891: Eskimoliv ( 1891 dt. Eskimoleben ); 1897: In Nacht und Eis, Neuausgabe 1898 bearbeitet von E. Rühle, Erneute Auflage 1962; 1900 - 1906: Scientific Results of The Norwegian North Polar Expedition ( 6 Bände ); 1906: Northern waters; 1910: Nord i taakeheimen ( 1911 dt. Nebelheim, 2 Bände ); 1914: Gjennem Sibirien ( 1914 dt. Sibirien, ein Zukunftsland ); 1920: Spitzbergen ( 1921 dt. ); 1920: Samlede Skriftwer ( 3 Bände ); 1922: The Strandflat and isostasy; 1923: Rußland und der Friede; 1926: Unter Robben und Eisbären; 1928: Betrogenes Volk; 1930: Durch den Kaukasus zur Wolga ( Neuauflage 1942 ); 1961/62: Verker ( 8 Bände ). Museen zu Fridtjof Nansen
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